Sonntag, 17. Februar 2008

bye-bye

ich zieh um auf http://pananarchia.blogsport.de/, da solls ja viel schöner sein, nettere nachbarn, viel frische luft und ein naherholungsgebiet mit kinderspielplatz...

Mittwoch, 13. Februar 2008

Ja bin ich denn an allem schuld!?

Es ist kaum mehr auszuhalten. Sie lauern an allen Ecken, kleiden sich in mein schlechtes Gewissen und kennen keine Skrupel! Sie - das sind die grossen Rehaugen des kleinen abgemagerten Kindes auf der Plakatwand, welche mir suggerieren, dass es wegen mir noch nie ein Bambi gegessen hat - das sind die alternativ angehauchten Caritas, Greenpeace und WWF-Berufsschnorrer an belebten öffentlichen Plätzen, sie - das sind Bono, Angelina und Madonna, sie - das ist die nette Hausfrau, die ihr Patenkind im Fernsehen, äh in Afrika, besucht.
Und ihre Botschaft ist klar: DU bist schuld, leiste Sühne, gib uns Dein Geld, denn DU hast es gut, während Afrika hungert, die Tiere aussterben und der Planet seine schöne grüne Farbe verliert. Hast DU denn kein Gewissen?!?

Und ich stehe dann blöde da. Erkläre ich dem netten Hippie vom WWF, dass ich die Rettung nur in einer Weltrevolution sehe, bin ich ihn zwar los, stehe aber nicht besser da... Noch schlimmer, wenn ich es dem stummen Kind von der Plakatwand zu erklären suche...

Das Problem ist ja nicht, dass ich hinter den Rehaugen, den Dreadlocks oder gespritzten Lippen den bösen Willen eines kapitalistischen Wolfs im Schafspelz vermuten würde. Ich habe Respekt vor dem Einsatz und dem Idealismus (naja, es ist auch nur ein Job, oder?) dieser Menschen.

Letztlich dient dieses Engagement aber sowohl dem kapitalistischen System, als auch vielen, von schlechtem Gewissen geplagten, Menschen als Feigenblatt. Erstens wird suggeriert, dass das System reformierbar, gestaltbar ist, dass es nur an uns liegt, dann leben wir nicht mehr in einem ausbeuterischen Kapitalismus, sondern in einer umweltschonenden, Minergie und FSC-zertifizierten Bauernhofhippiekommune...
Zweitens betrügt man sich selbst, beruhigt sein Gewissen durch allmonatliche Zahlungen von, was weiss ich, 5 Franken. Von welchen wohl 2 dazu eingesetzt werden, neue Spender zu finden und weitere 2 die Gedärme von Büro- und anderen Kraten mit Luxusfastfood füllen. Der letzte Franken, ja der, der hat das Potential, die Welt zu verändern!